Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Herzmuskelgewebeuntersuchung - Herzschwäche - Herzrhythmusstörung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Tübinger Herzmuskelgewebeuntersuchung wegweisend für passgenaue Therapie

Aktuell im Journal of the American College of Cardiology - Herzrhythmusstörung verantwortlich für Herzschwäche oder umgekehrt? 

Tübinger Herzspezialisten klären kardiologisches Henne-Ei-Problem bei Herzpatienten  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Krankenversichterte  
 Prof. Dr. med. Peter Seizer
Prof. Dr. med. Peter Seizer Universitätsklinikum Tübingen 
  • Patienten mit einem schwachen Herz, einer sogenannten Herzinsuffizienz, neigen zu Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise Vorhofflimmern. 
  • Diese Herzrhythmusstörungen sind einerseits für die betroffenen Patienten sehr belastend, andererseits können sie eine bestehende Herzinsuffizienz, d.h. die Herzschwäche, weiter verschlechtern. 
Darüber hinaus ist bekannt, dass eine anhaltende Rhythmusstörung zu einer Herzinsuffizienz bei einem bislang gesunden Herz führen kann. Problematisch in diesem Zusammenhang ist, dass bei Patienten, die sich mit Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen in der Klinik vorstellen, unklar ist, was Henne und was Ei ist: Ist die Rhythmusstörung Ursache oder Folge der Herzinsuffizienz? Hat der Patient Rhythmusstörungen, weil er von vornherein ein schwaches Herz hatte? Oder hat er ein schwaches Herz, weil er längere Zeit unter Rhythmusstörungen litt?

Von der Beantwortung dieser Frage hängt die Wahl der für den Patienten optimalen Therapie ab.

Herzrhythmusspezialisten am Tübinger Uniklinikum konnten aus dem Herzmuskelgewebe jetzt Informationen gewinnen, um die Grunderkrankung passgenau zu therapieren.

Professor Peter Seizer, Leiter des EPU-Labors** am Deutschen Herzkompetenzzentrum des Universitätsklinikums Tübingen und seinem Team ist es gelungen, Kriterien zu erarbeiten, die anhand einer Gewebeprobe aus dem Herzmuskel (Myokardbiopsie) eine exaktere Diagnosestellung erlauben: 

Durch die Untersuchung der Gewebeprobe kann diagnostiziert werden, ob die Rhythmusstörung ursächlich für die Herzschwäche ist oder ob eine vorher bestehende Herzschwäche ursächlich für die Rhythmusstörung ist. 
Professor Seizer: „Die neuen, jetzt publizierten Erkenntnisse ermöglichen uns, die betroffenen Patienten noch besser zu behandeln. Die Grunderkrankung kann passgenau therapiert werden und eine exaktere Prognosevorhersage hinsichtlich des Krankheitsverlaufes wird möglich sein.“

Die aktuellen Ergebnisse werden demnächst im renommierten „Journal of the American College of Cardiology“ publiziert (Histopathological and Immunological Characteristics of Tachycardia-Induced Cardiomyopathy, Karin A. L. Mueller*, MD, David Heinzmann* et al., JACC 2017, in press).

** Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist eine spezielle Herzkatheter-Untersuchung für die genaue Abklärung von Herzrhythmusstörungen. Bei der Untersuchung werden spezielle Herzkatheter verwendet, mit deren Hilfe eine elektrokardiologische Untersuchung (EKG) direkt am Herzen durchgeführt werden kann.
Positioniert man mehrere dieser Herzkatheter an bestimmten Stellen im Herzen, kann der Arzt die Erregungsleitung genau nachvollziehen und Herzrhythmusstörungen detailliert abklären.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 
www.medizin-am-abend.blogspot.com





 



Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Universitätsklinikum Tübingen
Deutsches Herzkompetenzzentrum
Medizinische Klinik III
Abteilung für Kardiologie und Kreislauferkrankungen
Prof. Dr. med. Peter Seizer
Oberarzt, Leiter des EPU-Labors
Otfried-Müller-Straße 10, 72076 Tübingen
Tel. 07071 29-83160
Peter.Seizer@med.uni-tuebingen.de

Dr. Ellen Katz Universitätsklinikum Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 6
72076 Tübingen
Postfach 2668
72016 Tübingen
Deutschland
Baden-Württemberg

Dr. Ellen Katz
Telefon: 07071/29-8 01 12
Fax: 07071/29-2 50 24
E-Mail-Adresse: ellen.katz@med.uni-tuebingen.de

Innovativen und Hochspezifischen Blutverdünner - Koronaren Herzerkrankung

Medizin am Abend Berlin Fazit: DZHK-Studie: Pflaster gegen Blutgerinnsel

Im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) startet eine neue klinische Studie zu einem innovativen und hochspezifischen Blutverdünner. 

Unter Federführung des DZHK-Standortes München wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie sicher und effektiv dieses nur lokal wirkende Präparat Blutgerinnsel bei Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung verhindern kann, die mit einem Herzkatheter behandelt werden. 

Einer der leitenden Wissenschaftler der DZHK-Studie Revacept: Prof. Dr. med. Adnan Kastrati, Deutsches Herzzentrum München
Einer der leitenden Wissenschaftler der DZHK-Studie Revacept: Prof. Dr. med. Adnan Kastrati, Deutsches Herzzentrum München Deutsches Herzzentrum München
 
Bei einer koronaren Herzerkrankung sind die Herzkranzgefäße verengt.

Wenn die Ärzte mithilfe eines Katheters die Gefäße weiten, können die Ablagerungen (Plaques) reißen und die Wände der Blutgefäße verletzt werden. Solche kleinen Verletzungen sind ein Risikofaktor für Durchblutungsstörungen und Herzinfarkte, da sich an diesen Stellen Blutplättchen anlagern und Gerinnsel bilden können. 

Deshalb erhalten die Patienten schon während des Eingriffs blutverdünnende Medikamente, die verhindern, dass sich die Blutplättchen zusammenlagern.


  • Nachteil der bislang eingesetzten Medikamente ist, dass sie auch das Risiko für potenziell lebensbedrohliche Blutungen erhöhen. 
  • Denn sie hemmen einen zentralen Schritt der Blutstillung, das Zusammenlagern der Blutplättchen, im gesamten Körper. 
In der DZHK-Studie, in der das Deutsche Herzzentrum München federführend ist, soll untersucht werden, ob der neuartige Plättchenhemmer Revacept die Bildung von Blutgerinnseln bei einer Herzkatheteruntersuchung verringert, ohne das Blutungsrisiko zu erhöhen.
Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Blutverdünnern bindet Revacept nur an die verletzten Gefäßstellen und schirmt sie so ab, dass sich keine Blutplättchen anlagern können. 



„Revacept ist wie ein Pflaster, das die Läsion gezielt abdichtet“, veranschaulicht PD Dr. Stefanie Schüpke vom Deutschen Herzzentrum München.

Aus dem Labor zum Patienten

Der Entwicklung von Revacept sind Jahre intensiver Grundlagenforschung vorausgegangen, in denen Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München daran geforscht haben, wie Blutplättchen an verletzte Gefäßstellen binden. „Entscheidend war es, Strukturen ins Visier zu nehmen, die zwischen gesunden und atherosklerotischen Gefäßen unterscheiden“, erklärt Prof. Adnan Kastrati vom Deutschen Herzzentrum München, einer der Studienleiter.

Deshalb haben die Wissenschaftler sich auf die Bindung der Blutplättchen an das Kollagen konzentriert, das nur bei verletzten Gefäßwänden in den Blutstrom ragt. Aus ihren Ergebnissen entstand der Wirkstoff Revacept. Er bindet gezielt an das Kollagen der geschädigten Stellen und verhindert so, dass sich dort Blutplättchen anlagern. „Revacept ist ein Beispiel für erfolgreiche translationale Forschung, bei der die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in die Entwicklung innovativer Therapien münden“, verdeutlicht Prof. Thomas Eschenhagen, Vorstandssprecher des DZHK.

Erstmals bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit

Revacept wurde durch die Biotechfirma advanceCOR, einer Ausgründung der Technischen Universität München, zum Medikament für die Anwendung am Menschen weiterentwickelt. In einer vorangegangenen Studie mit gesunden Probanden hat sich bereits gezeigt, dass Revacept sicher und gut verträglich ist. Außerdem läuft bereits eine klinische Studie, die Revacept bei Schlaganfallpatienten untersucht.

In der demnächst startenden Studie sollen nun erstmals 330 Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung untersucht werden, bei denen eine Katheterbehandlung geplant ist. 

Ein Teil der Patienten wird zusätzlich zu der üblichen Medikation mit Revacept behandelt.

Während der Studie wird das Risiko für Blutungen kontrolliert und anhand eines Markers im Blut überprüft, ob Revacept Durchblutungsstörungen im Herzen ausreichend verhindert. Insgesamt beteiligen sich sechs DZHK-Standorte an der Studie, die auch vom Hersteller, der advanceCOR GmbH in Martinsried, finanziert wird.

Über das DZHK

Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) will erreichen, dass neue Erkenntnisse aus der Herz-Kreislauf-Forschung schnellstmöglich bei den Patienten ankommen. Ziel ist es, Diagnose, Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland zu verbessern. Dafür arbeiten im DZHK Grundlagenforscher und klinische Forscher aus 30 Einrichtungen an sieben Standorten zusammen. Das DZHK wurde 2011 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von denjenigen Ländern gefördert, in denen seine Mitgliedseinrichtungen ihren Sitz haben. Es gehört zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG), die sich der Erforschung großer Volkskrankheiten widmen.

Offizieller Studientitel:
Revacept, a novel inhibitor of platelet adhesion in patients with stable coronary artery disease undergoing elective percutaneous coronary intervention: a randomized, double-blind, placebo-controlled, phase II trial

Leitende Wissenschaftler:
Prof. Dr. med. Adnan Kastrati (Deutsches Herzzentrum München,
Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen, Klinik an der Technischen Universität München),
Prof. Dr. med. Steffen Massberg (Klinikum der Universität München, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Campus Großhadern)

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com




 









Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Christine Vollgraf
Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)
Tel.: 030 3465 529 02

Oudenarder Straße 16
13347 Berlin
Deutschland
Berlin


Christine Vollgraf
Telefon: 030 3465 52902
E-Mail-Adresse: christine.vollgraf@dzhk.de



Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.dzhk.de

Depression und Entzündungen: Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: Depressionen und Entzündungen – besteht ein Zusammenhang?

Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa 4 Millionen Menschen unter Depressionen, eine Zahl, die auch eine große Herausforderung für unser Gesundheitssystem darstellt. 

  • Häufig wird zwischen physischen und psychischen Krankheiten unterschieden. 

Forscher kommen jedoch immer mehr zu dem Schluss, dass diese Grenze deutlich fließender ist als erwartet. 
 
  • Zudem kristallisiert sich ein immer deutlicherer Zusammenhang zwischen Depressionen und entzündlichen Erkrankungen heraus.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass viele an Depression leidende Patienten nicht auf die üblichen Medikamente ansprechen, ist der entzündungstherapeutische Ansatz sehr vielversprechend. Die meisten derzeit verfügbaren Antidepressiva erhöhen den Serotonin-Spiegel und verursachen erhebliche Nebenwirkungen.

Jüngste Studien haben sowohl in Frankreich als auch in Deutschland gezeigt, dass es einen nachweislichen Zusammenhang zwischen Depression und Entzündung gibt. 


So konnte beispielsweise Dr. Sophie Georgin-Lavialle (Sainte-Anne-Krankenhaus/INSERM [1]) nur bei Depressiven erreichen, dass die serotoninbildende Aminosäure Tryptophan plötzlich neurotoxische Derivate wie Chinolinsäure produziert statt Serotonin. 
Der Grund für diese Funktionsveränderung ist die Überaktivierung von Zellen der körpereigenen Abwehr, die Mastozyten. 
Diese Studie basiert auf den Arbeiten der Professoren Raphaël Gaillard und Olivier Hermine von der Universität Paris-Descartes, die bereits einen Zusammenhang zwischen Depression und Mastozyten hergestellt haben – einer seltenen Erkrankung, die sich durch eine Überaktivierung der Mastozyten auszeichnet und von der etwa die Hälfte der Betroffenen auch an Depressionen leidet.

In Deutschland wären auf diesem Gebiet vor allem Prof. Harald Engler von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und Prof. Manfred Schedlowski vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) zu nennen.  

Sie konnten Anfang dieses Jahres aufzeigen, dass im Verlauf einer akuten Entzündung die Konzentration des Immunbotenstoffs Interleukin-6 (IL-6) nicht nur im Blut, sondern auch deutlich in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) ansteigt.  

  • Der Anstieg von IL-6 im Liquor hing dabei signifikant mit den von den Probanden berichteten depressiven Anzeichen zusammen: 
  • Nahm die Konzentration zu, verstärkten sich auch die Symptome.

Die Wissenschaftler vermuten nun, dass IL-6 über die Blutbahn das Gehirn erreichen und hier durch die Modulation neuronaler Prozesse eine Depression bewirken könnte. Auch wenn weiterführende Untersuchungen noch die genauen Transportmechanismen identifizieren müssen, über die IL-6 ins Gehirn gelangt, weisen diese Befunde auf neue Möglichkeiten hin, depressive Störungen zu behandeln. So ließe sich beispielsweise dieser Botenstoff gezielt blockieren.

Am Universitätskrankenhaus der Charité in Berlin forschen ebenfalls verschiedene Teams der Psychiatrie zu diesem Thema. So untersucht Prof. Julian Hellman-Regen beispielsweise das Potential des Medikaments Minocyclin, das ursprünglich gegen Infektionen der Atemwege und Akne eingesetzt wird und hemmend auf bestimmte Entzündungszellen des Gehirns wirkt

Die Fresszellen des zentralen Nervensystems sind bei Depressiven dauerhaft aktiviert und verursachen so eine chronische Entzündung. Hellmann-Regen hofft, dass mit dem Antibiotikum vor allem schwer depressiven Patienten, die auf kein Medikament ansprechen, geholfen werden kann.

Andere Teams in Frankreich und Deutschland forschen ebenfalls zum Zusammenhang zwischen Depression und Entzündung, u.a. die Abteilung für Psychiatrie und medizinische Psychologie von Prof. Patrick Schmitt am Universitätsklinikum in Toulouse, das Team von Prof. Stefan Gold, Leiter des Bereichs Neuropsychiatrie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, und Marion Leboyer, Leiterin des Zentrums für Psychiatrie und Suchterkrankungen am Universitätsklinikum Henri-Mondor in Paris.

Diese Forschungen bieten neue therapeutische Perspektiven für die Behandlung einer Krankheit, deren Mechanismen bislang noch weitgehend unbekannt sind, und wecken neue Hoffnungen für alle Betroffenen.

Die Französische Botschaft in Berlin veranstaltet im Rahmen seiner Cinescience-Reihe einen Abend zum Thema „Depression: der entzündungstherapeutische Ansatz“. Es wird der Dokumentarfilm „Depression: neue Hoffnung?“ von Dorothee Kaden und Carsten Schollmann gezeigt, gefolgt von einer Gesprächsrunde mit Vera Clemens der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Dr. Claire Gauthier vom Klinikum Sainte-Anne in Paris.

Die Veranstaltung findet am 4. April 2017, um 18:30 Uhr in der Französischen Botschaft statt. Der Eintritt ist kostenfrei. 

Eine Anmeldung ist jedoch erforderlich unter:

https://www.wissenschaft-frankreich.de/de/veranstaltung-nodisplay/cinescience-de....

Nur wenige Tage später, am 7. April 2017, findet in Berlin die nationale Auftaktveranstaltung zum Weltgesundheitstag statt – dieses Jahr zum Thema Depression.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und zahlreiche andere Akteure werden an diesem Tag weltweit zahlreiche Veranstaltungen zu diesem Thema organisieren.

Quellen:

Publikation der Wissenschaftsabteilung, 20/03/2017 – https://www.science-allemagne.fr/fr/medecine-et-sante/medecine/focus-depression-...

Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen, 09/02/2017 – https://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=9727



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com






 





Über Google: Medizin am Abend Berllin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Übersetzerin: Jana Ulbricht, jana.ulbricht@diplomatie.gouv.fr
Marie de Chalup Wissenschaftliche Abteilung Wissenschaftliche Abteilung,
Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

Pariser Platz 5
10117 Berlin
Deutschland
Berlin
E-Mail-Adresse: sciencetech@botschaft-frankreich.de

Marie de Chalup
Telefon: 030 / 59 00 39 262
Fax: 030 / 59 00 39 265
E-Mail-Adresse: marie.de-chalup@diplomatie.gouv.fr

Untere Rückenschmerzen: Natürliche Mundflora und Bakterium

Berlin am Abend Berlin Fazit: Antibiotika wirken gegen Rückenschmerzen - Dänische Wissenschaftlerin erhält Deutschen Schmerzpreis

Für ihre revolutionären Studien zur Behandlung von Rückenschmerzen mit Antibiotika wurde Dr. Hanne Albert, Odense, Dänemark, mit dem DEUTSCHEN SCHMERZPREIS – Deutscher Förderpreis für Schmerzforschung und Schmerztherapie ausgezeichnet. Der Preis wurde im Rahmen des Deutschen Schmerz- und Palliativtages 2017 in Frankfurt am Main überreicht. Wissenschaftlicher Träger des Preises ist die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS), der Preis wird gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. verliehen. Er wird von dem Limburger Pharmaunternehmen Mundipharma gestiftet und ist mit 10.000 Euro dotiert. 
 
Ungefähr die Hälfte der Patienten mit chronischen Schmerzen im unteren Rücken weisen bei Untersuchungen im MRT Ödeme im Knochenmark, so genannte ‚modic changes’, auf. 
  • Bei ersten Untersuchungen konnte Albert in dem nach einem Bandscheibenvorfall entnommenen Gewebe bei mehr als 50 Prozent der Patienten Bakterien nachweisen. 
Zu einem Großteil war das Gewebe mit P. acnes infiziert.,
Dieses Bakterium, das zur natürlichen Mundflora gehört, gelangt beispielsweise über kleine Verletzungen, die beim Zähneputzen entstehen, ins Blut.
Über neu gebildete Kapillaren an dem ausgetretenen Gewebe der Bandscheibe gelangen die Bakterien schließlich ins Innere der Bandscheibe und verbleiben dort auch nach einer Ausheilung des Bandscheibenvorfalls und verursachen Entzündung, Knochenödem und Schmerzen.
  • So entstand die Idee, in einer Pilotstudie zu testen, ob Antibiotika gegen den Bakterienbefall und damit auch gegen die Rückenschmerzen der Patienten wirken können

Bereits diese erste Studie zeigte signifikante Ergebnisse in der Verbesserung – sowohl der Schmerzsymptome als auch der funktionellen Beschwerden der Patienten. Weitere randomisierte, placebo-kontrollierte Studien bestätigen das Ergebnis. Die Patienten erhielten über einen Zeitraum von 100 Tagen 3-mal täglich 1.000 mg Amoxicillin. Erste Effekte zeigten sich nach 6 bis 8 Wochen und setzten sich über eine Follow-up-Zeit von einem Jahr, in einer weiteren Studie sogar über zwei Jahre, fort.

Antibiotika bei „modic changes“ mit Bakteriennachweis

Auf die Frage, ob nun alle Patienten mit Schmerzen im unteren Rücken mit Antibiotika behandelt werden sollen, sagte Albert:

„Nein, aber diejenigen mit ‚modic changes’, bei denen Bakterien eine Rolle spielen, profitieren enorm.“ 

Ein revolutionärer Ansatz in der Schmerzmedizin, der nicht nur das Leiden von Millionen von Patienten lindern könnte, sondern auch enorme Kosten aufgrund von Arbeitsunfähigkeiten und Frühberentungen einsparen könnte. Diese Forschungsanstrengungen wurden nun mit dem DEUTSCHEN SCHMERZPREIS ausgezeichnet.

„Hanne Albert hat mit ihrer bahnbrechenden Arbeit schmerzmedizinische Denkweisen nachhaltig verändert und eine neue Diskussionsbasis zum Verständnis von chronischen Rückenschmerzen geschaffen“, so Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin in seiner Laudatio.

Der DEUTSCHE SCHMERZPREIS – Deutscher Förderpreis für Schmerzforschung und Schmerzmedizin – wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich durch wissenschaftliche Arbeiten über Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Schmerzzustände verdient gemacht oder die durch ihre Arbeit oder ihr öffentliches Wirken entscheidend zum Verständnis des Problemkreises Schmerz und der davon betroffenen Patienten beigetragen haben.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com








Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Nicole Zeuner Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.


Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Deutschland
Hessen
E-Mail-Adresse: info@dgschmerztherapie.de


Weinsbergstraße 118a
50823 Köln
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Nicole Zeuner

Telefon: 0221-9499980
E-Mail-Adresse: nicole.zeuner@selinka-schmitz-pr.de

Perizyten: Diabetes und die kleinen Blutgefäße

Medizin am Abend Berlin Fazit: Verschwindende Äderchen: Diabetes schädigt kleine Blutgefäße am Herz und erhöht das Infarkt-Risiko

Eine Diabetes-Erkrankung erhöht das Herzinfarkt-Risiko deutlich. 

Einen der Gründe dafür hat jetzt ein Team der Technischen Universität München (TUM) identifiziert: 
  • Bei Diabetes lösen sich kleine Blutgefäße um das Herz auf. 
  • Dadurch wird der gesamte Herzmuskel in Mitleidenschaft gezogen. 
Eine mögliche Gegenmaßnahme könnte eine Gen-Therapie sein, die das Gefäßwachstum ankurbelt. 
 
Die Herzkranzgefäße lassen sich mit einem Straßennetz vergleichen: Arterien und Venen bilden die Hauptverkehrswege, von denen zahllose kleinere und kleinste Verbindungsstraßen und Zufahrtswege abzweigen. Wenn eine dieser kleinen Straßen gesperrt ist, hat das kaum Auswirkungen auf den gesamten Verkehrsfluss. Wenn jedoch genug Abfahrten geschlossen sind, wird der Verkehr auch auf der Hauptstraße dichter. Im schlimmsten Fall kann das zum Kollaps des gesamten Systems führen – einem Herzinfarkt.

Ein Team unter Leitung der TUM hat herausgefunden, dass genau das bei einer Diabetes-Erkrankung der Fall sein kann. Ihre Erkenntnisse schildern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Dr. Rabea Hinkel und Prof. Christian Kupatt, Kardiologen am Klinikum rechts der Isar der TUM, im „Journal of the American College of Cardiology“.

Unterschiede zwischen Herzen von Diabetikern und anderen Patienten

Für ihre Arbeit verglichen sie Herzkranzgefäße von Transplantationspatienten mit und ohne Diabetes.

Das Ergebnis:

Bei den Proben von Diabetikern war die Anzahl der kleinen Gefäße um das Herz deutlich verringert.

Im Labor konnte das Team zeigen, dass bei hohem Blutzuckerspiegel die sogenannten Perizyten abgebaut werden. 
„Diese Zellen bilden normalerweise eine Schicht, die kleine Blutgefäße umgibt“, erläutert Rabea Hinkel.
„Wir gehen davon aus, dass diese Schicht die Äderchen stabilisiert.
Wenn sie angegriffen ist, wird das gesamte Gefäß instabil und löst sich schließlich auf.“

Versuche an Tieren bestätigten die Annahme, dass die kleinen Herzkranzgefäße bei einer unbehandelten Diabetes-Erkrankung immer weniger werden.

„Diabetes bleibt bei Patienten oft Jahre und Jahrzehnte unentdeckt. In diesem langen Zeitraum kann es zu extremen Schäden kommen“, sagt Rabea Hinkel.

Therapie mit Thymosin Beta 4

Das Verschwinden der kleinen Blutgefäße ist jedoch nicht unumkehrbar. Hinkel und Kupatt setzten in ihrer Studie auf eine Gen-Therapie, durch die Herzzellen dazu angeregt wurden, verstärkt das Molekül Thymosin Beta 4 zu bilden. Dieses Protein sorgt unter anderem dafür, dass mehr Perizyten gebildet werden. Auf diese Weise gelang es dem Team der TU München, stabile und funktionstüchtige Äderchen wachsen zu lassen.

„Bis solch eine Therapie für Menschen anwendbar ist, wird allerdings noch einige Zeit vergehen“, sagt Christian Kupatt.

„Wir konnten aber erstmals anhand eines transgenen Tiermodells, das dem menschlichen Typ I Diabetes sehr nahe kommt, nachweisen, auf welche Weise Zuckerkrankheit das Herz schädigt. 

Das eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Erkrankten. Zudem verdeutlichen unsere Erkenntnisse noch einmal, wie wichtig es ist, Diabetes früh zu erkennen.“

Publikation:

R. Hinkel, A. Hoewe, S. Renner, J. Ng, S. Lee, K. Klett, V. Kaczmarek, A. Moretti, K.-L. Laugwitz, P. Skroblin, M. Mayr, H. Milting, A. Dendorfer, B.Reichart, E. Wolf, C. Kupatt, "Diabetes Mellitus–Induced Microvascular Destabilization in the Myocardium", Journal of the American College of Cardiology 69:2 (2007). DOI: 10.1016/j.jacc.2016.10.058.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com






 








Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Prof. Dr. med. Christian Kupatt
I. Medizinische Klinik und Poliklinik
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Tel: +49 89 4140 2947
christian.kupatt@tum.de

Dr. Rabea Hinkel
I. Medizinische Klinik und Poliklinik
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
rabea.hinkel@tum.de

Dr. Ulrich Marsch Technische Universität München



Arcisstr. 21
80333 München
Deutschland
Bayern


Dr. Ulrich Marsch
Telefon: 089 / 289 - 22778
Fax: 089 / 289 - 23388

Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen: Adipose Triglyceride Lipase

Medizin am Abend Berlin Fazit: Grazer ForscherInnen entwickeln Wirkstoff zur Behandlung von Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind rund 1,9 Milliarden Menschen weltweit übergewichtig. 

75 Prozent von ihnen leiden unter einer nicht-alkoholischen Fettleber, 400 Millionen haben Typ-II-Diabetes. 

Neben den psychosozialen Auswirkungen von Fettleibigkeit führen vor allem deren Folgeerkrankungen zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität und -dauer. 

WissenschafterInnen der Karl-Franzens-Universität Graz und der TU Graz haben nun einen Wirkstoff entwickelt, der Fettleibigkeit reduziert und Typ-II-Diabetes sowie nicht-alkoholische Fettleber verhindern kann. 
 
Die Forschungsergebnisse der Arbeitsgruppen von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zechner, Assoz.-Prof. Dr. Robert Zimmermann, beide Uni Graz, und Univ.-Prof. Dr. Rolf Breinbauer von der TU Graz wurden im renommierten Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.
  • Einer der Hauptgründe für die Entstehung von stoffwechselbedingten Erkrankungen, die mit Adipositas in Verbindung gebracht werden, ist ein erhöhter Fettsäurespiegel im Blut. 
  • Diese Lipide werden durch die Aktivität eines Enzyms namens Adipose Triglyceride Lipase, kurz ATGL, aus dem gespeicherten Fett des Fettgewebes freigesetzt. 
  • „Bei Übergewicht verhindern übermäßig ins Blut freigesetzte Fettsäuren die Aufnahme von Glucose in den Muskel und ins Fettgewebe. 
Es entsteht eine sogenannte Insulinresistenz, einer Vorstufe von Typ-II-Diabetes“, erklärt Priv. Doz. Dr. Martina Schweiger, Erst- und korrespondierende Autorin der Publikation. 

Außerdem kommt es zum erhöhten Einstrom von Fettsäuren in Gewebe, dessen primäre Funktion nicht die Speicherung von Lipiden darstellt – etwa in die Leber. 
Durch die Anhäufung von Triglyzeriden in diesem Organ wird seine Funktion gestört, die Konsequenz ist eine nicht-alkoholische Fettleber.

„Da die ATGL die Menge an freigesetzten Fettsäuren ins Blut bestimmt, haben wir uns vorgenommen, dieses Enzym zu inhibieren, um die metabolischen Folgen von Übergewicht zu behandeln“, so Schweiger. Bereits 2013 gelang es den Arbeitsgruppen von Zimmermann und Breinbauer, ein Molekül mit dem Namen Atglistatin zu synthetisieren, das die Aktivität der ATGL unterbindet.

In ihrer neuen Studie charakterisierten die ForscherInnen jetzt die Wirkung dieses Hemmstoffes Atglistatin im Tiermodell.

„Durch das Ausschalten der ATGL konnten wir die Insulinresistenz und die Entstehung der nicht-alkoholischen Fettleber vollständig verhindern.

Außerdem kam es zu einer Gewichtsreduktion trotz fettreicher Nahrung“, schildert Schweiger.

  • Entscheidend war die Erkenntnis, dass ATGL nicht komplett unterbunden werden darf. 

„Hemmt man ATGL vollständig, führt das zwar ebenso zu einer Verbesserung der Adipositas und der Insulinresistenz, jedoch kommt es zu einer Verfettung des Herzens, die tödlich enden kann“, unterstreicht die Forscherin. 

  • Eine vorübergehende Hemmung hat jedoch keinerlei schädliche Nebenwirkungen. 

„Durch Aufnahme des Wirkstoffes Atglistatin ist das Enzym für sechs Stunden abgestellt.

Nach dieser Zeit baut der Körper den Hemmstoff auf natürlichem Weg ab. Danach nimmt ATGL seine Arbeit wieder auf“, erklärt Schweiger.

Die Publikation ist ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Kooperation der Karl-Franzens-Universität Graz und der TU Graz in den Naturwissenschaften, NAWI Graz.

Publikation:
M. Schweiger, M. Romauch, R. Schreiber, G. Grabner, S.Hütter, P. Kotzbeck, P. Benedikt, T. Eichmann, S.Yamada, O.Knittelfelder, C.Diwoky, C.Doler, N. Mayer, W. De Cecco, R. Breinbauer, R. Zimmermann, & R. Zechner : Pharmacological Inhibition of Adipose Triglyceride Lipase Corrects High-Fat Diet-induced Insulin Resistance and Hepatosteatosis in Mice. DOI: 10.1038/NCOMMS14859

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com








Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Priv.-Doz. Dr. Martina Schweiger
Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz
Tel.: +43/(0)699/11480720
E-Mail: tina.schweiger@uni-graz.at

Universitätsplatz 3
8010 Graz
Österreich
Steiermark


Mag. Gudrun Pichler
Telefon: 43 (0) 316 / 380-1019
Fax: 43 (0) 316 / 380-9039
E-Mail-Adresse: gudrun.pichler@uni-graz.at


Mag. Dagmar Eklaude
Telefon: +43 316 380 1029
Fax: +43 316 380 9039
E-Mail-Adresse: dagmar.eklaude@uni-graz.at

HODENKREBS - HODENTUMOR

Medizin am Abend Berlin Fazit: Aufklärungskampagne für junge Männer: Urologen starten Themenwoche Hodenkrebs vom 27. - 31.03. 2017

Urologen starten Themenwoche Hodenkrebs vom 27. bis 31. März 2017

 Urologen starten Themenwoche Hodenkrebs vom 27. bis 31. März 2017 DGU

Deutschlands Urologen gehen neue Wege in der Öffentlichkeitsarbeit: 

Mit der Einführung der „Urologischen Themenwochen“ baut die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) ihr Engagement in der medizinischen Aufklärung der Bevölkerung erneut aus: 

Den Anfang macht die Urologische Themenwoche Hodenkrebs vom 27. bis 31. März 2017.  
Mit zielgruppengerecht aufbereiteten Informationen wollen Urologinnen und Urologen männliche Heranwachsende und junge Männer über die Risikofaktoren für Hodenkrebs und die Früherkennung mittels regelmäßiger Selbstuntersuchung aufklären. 

Dafür hat die DGU in Kooperation mit dem Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) eine Reihe von multimedialen Aktionen vorbereitet, die auf allen Nachrichtenkanälen an fünf Tagen der Themenwoche Hodenkrebs neue Aufmerksamkeit generieren.

„Männer und gerade junge Männer sind bekanntlich extrem vorsorgescheu und halten sich für unverwundbar.

Viele Jungen in der Pubertät haben das Thema Hodentumor verständlicherweise noch gar nicht auf dem Schirm. Dabei stellt Hodenkrebs mit rund 4000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung junger Männer dar“, sagt DGU-Pressesprecher Prof. Dr. Christian Wülfing. Um sie zu erreichen geht die DGU in der letzten Märzwoche mit jeder Menge Informationen offensiv ins Netz und in die neuen Medien. Los geht es an Tag 1 der Urologischen Themenwoche Hodenkrebs mit dem Launch der eigens entwickelten Webseite www.hodencheck.de (online ab 27.03.2017), tags drauf startet ein Video-Clip auf YouTube. An Tag 3 der Hodenkrebswoche klären Experten in Video-Interviews im Netz über Risikofaktoren, die Selbstuntersuchung und das Zweitmeinungsprojekt Hodentumor auf. Tag 4 der Themenwoche gehört einer Online-Graffiti-Aktion. Ein Experten-Chat gibt der Zielgruppe am fünften Tag zwischen 14 und 16 Uhr schließlich Gelegenheit, auf der Homepage der Deutschen Urologen unter www.urologenportal.de eigene Fragen an die Spezialisten zu richten.

„Alle Informationen, die mit der Urologischen Themenwoche Hodenkrebs von der DGU und dem BDU an den Start gebracht werden, bleiben im Netz dauerhaft und jederzeit für die Zielgruppe online verfügbar“, erklärt Prof. Wülfing. Die zentralen Botschaften lauten:

- Risikofaktoren sind ein Hodenhochstand in der Kindheit, auch wenn dieser adäquat behandelt wurde, sowie eine Hodentumorerkrankung des Bruders oder des Vaters.


- Hodenkrebs ist in rund 95% heilbar.

- Zur Früherkennung regelmäßig die Hoden abtasten.

- Das „Zweitmeinungsprojekt Hodentumor“ der DGU erhöht die Behandlungsqualität der betroffenen Männer.

- Die Therapie beeinflusst weder die Sexualität noch das Lustempfinden.

- Vor der Behandlung Spermien tiefgefroren konservieren lassen, da Hodenkrebs und dessen Therapie die Fruchtbarkeit gefährden.

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. und der BDU werden die Urologischen Wochen als kontinuierlichen Baustein zur Gesundheitsförderung der Bevölkerung noch in diesem Jahr mit einem weiteren Thema fortführen.

Damit haben die Urologen ihr umfangreiches Portfolio der Öffentlichkeitsarbeit aus Webseiten (www.urologenportal.de, www.jungensprechstunde.de), Online- und Print-Broschüren sowie Patientenforen noch einmal erweitert. Zuletzt war die Entscheidungshilfe Prostatakrebs im Sommer 2016 mit großer Resonanz bei den Patienten online gegangen.

Die Aktionen der Urologischen Themenwoche Hodenkrebs auf einen Blick:

Montag, 27.03.2017 - Tag 1 - Launch der Website www.hodencheck.de
Dienstag, 28. 03.2017 - Tag 2 - Der Video-Clip startet im Netz
Mittwoch, 29.03.2017 - Tag 3 - Experten-Tag mit Video-Interviews unter www.urologenportal.de
Donnerstag, 30.03.2017 - Tag 4 - Start der Graffiti-Aktion im Netz
Freitag, 31.03.2017 - Tag 5 - Experten-Chat von 14.00 bis 16.00 Uhr unter www.urologenportal.de

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com








Über Google: Medizin am Abend Berlin 
 idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Stremelkamp 17
21149 Hamburg
Deutschland
Hamburg
E-Mail-Adresse: info@wahlers-pr.de

Bettina-Cathrin Wahlers
Telefon: (040) 79 14 05 60
Fax: (040) 79 14 00 27
E-Mail-Adresse: redaktion@bettina-wahlers.de

Bettina-Cathrin Wahlers
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.urologenportal.de/presse/flyer.html (Materialien zur Themenwoche Hodenkrebs)

http://www.urologenportal.de


http://www.hodencheck.de (online ab 27.03.2017)


http://www.jungensprechstunde.de

Hafer und Gerste: Diabetes, Darmkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankung Prävention

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neue Müslis für die Gesundheit

Ernährungswissenschaftler der Uni Jena untersuchen das gesundheitsfördernde Potenzial von Hafer und Gerste nach dem Rösten 
 Unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Lorkowski (li.) und Prof. Dr. Michael Glei untersuchen Ernährungswissenschaftler der Universität Jena die gesundheitlichen Potenziale von Hafer und Gerste.
Unter Leitung von Prof. Dr. Stefan Lorkowski (li.) und Prof. Dr. Michael Glei untersuchen Ernährungswissenschaftler der Universität Jena die gesundheitlichen Potenziale von Hafer und Gerste.
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
 
Die Getreidesorten Hafer und Gerste fristen ein kümmerliches Nischendasein in der menschlichen Ernährung.

Aktuell gelangen nur ein Prozent der Gersten- und 14 Prozent der Haferproduktion auf den Tisch.
Dabei haben Gerste und Hafer durch ihren hohen Gehalt an β-Glucan das Potenzial, zur Prävention ernährungsbedingter Krankheiten wie Diabetes, Darmkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen beizutragen.

Ernährungswissenschaftler der Universität Jena loten dieses Potenzial jetzt in einem neuen Forschungsprojekt aus, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird.

„Wir wollen Röstbedingungen für diese Getreide etablieren, die zu sensorisch hochwertigen Produkten führen“, sagt Prof. Dr. Michael Glei. Der Ernährungswissenschaftler von der Universität Jena leitet das neue Forschungsprojekt gemeinsam mit seinem Fachkollegen Prof. Dr. Stefan Lorkowski. Für ihr Vorhaben haben sie Partner aus kleinen und mittelständischen Unternehmen gewonnen – eine Voraussetzung, um die Förderung von ca. 350.000 Euro durch das Bundesministerium zu erhalten. Einer der Partner ist der führende Hersteller für Röstmaschinen, außerdem sind diverse Mühlen und Bäckereien involviert.

„Beim Rösten sollen die Eigenschaften verbessert werden, ohne dass wir Verluste bei den Inhaltsstoffen haben“, erläutert Dr. Wiebke Schlörmann, die die Studie gemeinsam mit Dr. Christine Dawczynski durchführen wird. Erste Pilotstudien hätten gute Ergebnisse gebracht, wobei die Wissenschaftler mit dem Rösten tatsächlich Neuland betreten.

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen mit gesundheitsfördernden Eigenschaften gehört das β-Glucan, ein langkettiges Polysaccharid.  
  • Dieser Ballaststoff gelangt unverdaut in den Dickdarm und wird dort durch Bakterien fermentiert, wobei u. a. kurzkettige Fettsäuren entstehen. 

„Die bei der Fermentation entstehenden Stoffe haben positive Effekte auf die Darmgesundheit“, sagt Dr. Schlörmann. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass die positiven Effekte nicht durch das Rösten verlorengehen.

Ein Teil des Projekts, das zunächst auf zwei Jahre angelegt ist, wird eine Humaninterventionsstudie sein, bei der die Kurz- und Langzeiteffekte einer Ernährung mit hohem Anteil an Gerste- und Haferprodukten untersucht werden.
  • Bereits jetzt werden Müslis und Brötchen mit Hafer- und Gerstenflocken durchaus gern verzehrt. 
Die Jenaer Ernährungswissenschaftler wollen mit ihrer Studie diese Beliebtheit wissenschaftlich untermauern.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com


 




 

Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.


Fürstengraben 1
07743 Jena
Postfach Jena
07737 Jena
Deutschland
Thüringen

Prof. Dr. Michael Glei
Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dornburger Straße 24, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949674
E-Mail: michael.glei[at]uni-jena.de
Stephan Laudien Friedrich-Schiller-Universität Jena


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.uni-jena.de

DEPRESSIONEN

Medizin am Abend Berlin Fazit: Tiefe Hirnstimulation lindert schwerste Depressionen auch langfristig

Eine Tiefe Hirnstimulation kann die Symptome von Patienten mit bislang nicht behandelbaren, schwersten Formen von Depression über mehrere Jahre lindern oder sogar beheben. 

Das zeigen Forscherinnen und Forscher des Universitätsklinikums Freiburg nun in der ersten publizierten Langzeitstudie zu der Therapieform. 

Medizin am Abend Berliln ZusatzFachThema: Krankenhausversorgung 

 Pflege  


Sieben der acht behandelten Patienten hatten bei kontinuierlicher Stimulation bis zum Beobachtungszeitpunkt nach vier Jahren anhaltende Verbesserungen der Symptome. 

Die Therapie blieb über die gesamte Zeit gleich wirksam. Auftretende leichte Nebenwirkungen ließen sich durch eine Anpassung der Stimulation vermeiden. Die Studie erschien am 1. März 2017 im Fachjournal Brain Stimulation. 

 Die Freiburger Ärzte stimulierten mit Elektroden eine Hirnregion, die an der Wahrnehmung von Freude beteiligt ist. Dadurch wurde die Depression bei sieben der acht behandelten Patienten gelindert.
 Die Freiburger Ärzte stimulierten mit Elektroden eine Hirnregion, die an der Wahrnehmung von Freude beteiligt ist. Dadurch wurde die Depression bei sieben der acht behandelten Patienten gelindert.
Universitätsklinikum Freiburg
 
„Der größte Teil der Patienten spricht auf die Therapie an. Einzigartig ist, dass sie dies auch dauerhaft tun. Andere Therapieformen verlieren oft im Laufe der Zeit ihre Wirksamkeit. Damit ist die Tiefe Hirnstimulation ein vielversprechender Ansatz für Menschen mit bisher nicht behandelbarer Depression“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Thomas Schläpfer, Leiter der Abteilung für Interventionelle Biologische Psychiatrie an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

  • Die Tiefe Hirnstimulation ist ein auf leichten elektrischen Reizen basierendes Verfahren, mit dem präzise gewählte Bereiche des Gehirns beeinflusst werden können.

Wirkung der Stimulation ab dem ersten Monat

Die acht Probanden litten zwischen drei und elf Jahre durchgehend an einer schwersten Depression, bei der weder medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlungen noch Stimulationsverfahren wie die Elektrokrampftherapie Besserung brachten.

Die Ärzte implantierten hauchdünne Elektroden und stimulierten einen Hirnbereich, der an der Wahrnehmung von Freude beteiligt und damit auch für Motivation und Lebensqualität von Bedeutung ist.

Die Wirkung der Therapie bewerteten die Ärzte monatlich mit Hilfe der etablierten Montgomery-Asberg Rating Scale (MARDS).

Bereits im ersten Monat fiel der MARDS-Wert im Durchschnitt von 30 Punkten auf 12 Punkte und sank bis zum Ende der Studie sogar noch weiter leicht ab. Den MARDS-Wert von 10 Punkten, ab dem eine Depression diagnostiziert wird, unterschritten vier Personen.

Manche Patienten litten kurzzeitig unter verschwommenem Sehen oder unter Doppelbildern. „Die Nebeneffekte konnten wir durch eine verminderte Stimulationsstärke beheben, ohne dass der antidepressive Effekt der Therapie nachgelassen hätte“, sagt Prof. Dr. Volker A. Coenen, Leiter der Abteilung Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie an der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Freiburg.

  • Bei keinem Patienten waren Persönlichkeitsveränderungen, Denkstörungen oder andere Nebenwirkungen zu beobachten.

Größere Folgestudie soll Registrierung als Therapieverfahren ermöglichen

Sollte die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie in einer weiteren aktuell am Universitätsklinikum Freiburg laufenden fünfjährigen Studie mit 50 Patienten bestätigt werden, sieht Prof. Coenen die Möglichkeit einer europäischen Registrierung des Therapieverfahrens.

Das erlaubt den Einsatz der Therapie auch außerhalb von Studien: „Für Patienten mit schwerster Depression könnte eine solche Tiefe Hirnstimulation in einigen Jahren eine wirksame Behandlungsoption sein“, sagt Prof. Coenen.

Original-Titel der Studie: Deep Brain Stimulation to the Medial Forebrain Bundle for Depression- Long-term Outcomes and a Novel Data Analysis Strategy

Doi: 10.1016/j.brs.2017.01.581

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com




 





Über Google: Medizin am Abend Berlin 
 idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Hugstetter Straße 49
79106 Freiburg
Deutschland
Baden-Württemberg 


Thomas Schläpfer
Leiter der Abteilung für Interventionelle Biologische Psychiatrie
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-68820 oder 0761 270-50210
thomas.schlaepfer@uniklinik-freiburg.de

Johannes Faber
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-84610
johannes.faber@uniklinik-freiburg.de

Benjamin Waschow Universitätsklinikum Freiburg

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligt e

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1935861X17306034 Link zur Studie


https://www.uniklinik-freiburg.de/psych.html Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie


https://www.uniklinik-freiburg.de/neurochirurgie.html Klinik für Neurochirurgie

Onkologische Bewegungsmedizin: körperlicher Aktivität und Krebs

Medizin am Abend Berlin Fazit: - Forschung zu körperlicher Aktivität und Krebs

Früher galt für Krebspatienten: 

Möglichst schonen und wenig Belastung. 

Das ist überholt. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Cannabis-Medizin  


Mittlerweile raten Ärzte den Patienten zu körperlicher Aktivität. 

Um die Wirkung, den Nutzen und die Art des optimalen Trainings wissenschaftlich zu beschreiben, ist an der Uniklinik Köln eine neue Arbeitsgruppe zum Thema „Onkologische Bewegungsmedizin“ eingerichtet worden. 

Ziel der Arbeitsgruppe ist, den Einfluss von körperlicher Aktivität auf die Entstehung von Krebserkrankungen, den Verlauf von Tumortherapien hinsichtlich medizinischer Nebenwirkungen und den Schutz vor einem Tumorrückfall zu erforschen und Verständnis über die zu Grunde liegenden molekularbiologischen Mechanismen zu gewinnen. 
 Priv.-Doz. Dr. Freerk Baumann auf der Fläche der onkologischen Trainingstherapie (OTT) in der Uniklinik Köln
Priv.-Doz. Dr. Freerk Baumann auf der Fläche der onkologischen Trainingstherapie (OTT) in der Uniklinik Köln
Uniklinik Köln

Als sportwissenschaftlicher Leiter der neu gegründeten Forschergruppe konnte mit Priv.-Doz. Dr. Freerk Baumann einer der führenden Experten in diesem Bereich gewonnen werden.

Er arbeitete viele Jahre an der Deutschen Sporthochschule in Köln, nach wie vor ein wichtiger Kooperationspartner bei diesem Forschungsgegenstand.

Im November 2016 wechselte er an das Centrum für Integrierte Onkologie an der Uniklinik Köln (CIO). Sein Forschungsschwerpunkt ist das Thema körperliche Aktivität und Krebs. Er hat zahlreiche internationale und nationale wissenschaftliche Publikationen und Bücher dazu verfasst und Wissenschaftspreise erhalten.

Priv.-Doz. Baumann ist unter anderem auch Sprecher der „Nationalen Expertengruppe zu Bewegungstherapie und körperliche Aktivität in der Onkologie (NEBKO)“ in der Deutschen Krebsgesellschaft.

Als Experte für onkologische Bewegungstherapie wirkt er außerdem an verschiedenen Behandlungsleitlinien mit.

Schon seit den frühen 1990er Jahren wird an der Uniklinik Köln an dem Thema körperliche Aktivität bei Krebserkrankungen, die zu einer großen Anzahl wissenschaftlicher Publikationen und Veränderung der Patientenversorgung geführt hat, geforscht.

Wichtige Meilensteine waren die ersten immunologischen Studien Anfang der 1990er Jahre, 2012 die Eröffnung einer eigenen Trainingsfläche für Krebspatienten (Onkologische Trainingstherapie – OTT) und 2015 die Gründung einer Akademie, über die Ärzte, Physio- und Sporttherapeuten zum Thema onkologische Trainingstherapie fortgebildet werden können.

Gemeinsam mit Priv.-Doz. Dr. Thomas Elter, der als Facharzt für Hämatologie und Onkologe die medizinische Leitung der Arbeitsgruppe verantwortet, will Priv.-Doz. Baumann auch die Professionalisierung dieser jungen Wissenschaftsdisziplin weiter vorantreiben: „Unser Ziel ist es, die konkreten Dosis-Wirkungs-Zusammenhänge von Bewegung, Krebs und den medizinischen Nebenwirkungen darzustellen. Für die Patienten streben wir die optimale Unterstützung ihrer medizinischen Therapie an und letztlich auch eine Lebensverlängerung bei guter Lebensqualität. Die gelebte Interdisziplinarität innerhalb des CIO ist für die schnelle Übertragung unserer Forschungsergebnisse in die Versorgung und die Lehre dabei extrem hilfreich.“

Neben medizinisch-biologischen Parametern spielen für die Forscher auch psychische und psychosoziale Aspekte eine Rolle, die für die Krankheitsbewältigung ebenfalls relevant sind.

So verringern sich bei Patienten, die an Bewegungsprogrammen teilnehmen, Angst und Depressivität. 

Selbstvertrauen und Selbstständigkeit steigen und auch eine „soziale Isolation“, die von vielen Patienten empfunden wird, kann reduziert werden.  

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com




 





Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Christoph Wanko
Telefon: 0221 478-5548
Kerpener Str. 62
50937 Köln-Lindenthal
Deutschland
Nordrhein-Westfalen


Christoph Wanko
Telefon: 0221 / 478 - 88757
E-Mail-Adresse: christoph.wanko@uk-koeln.de

Endoskopie-System: Der Zustand der Harnblase - Uro-MDD

Medizin am Abend Berlin Fazit: Präziser Blick in die Harnblase

Eine neue 3D-Bildgebung der Harnblase soll die Diagnostik und Therapie, etwa bei Blasenkrebs, verbessern / Forschungskonsortium unter Beteiligung des Universitätsklinikums Freiburg  
  • Ein neues kombiniertes bildgebendes Verfahren soll es Ärzten zukünftig erleichtern, den Zustand der Harnblase optimal bewerten und noch präziser operieren zu können. 
Dafür entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Sektion Urotechnologie der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Freiburg gemeinsam mit sechs Partnern aus Industrie und Forschung ein neues Verfahren. Dabei werden Aufnahmen der Blaseninnenwand mit weiteren gewebespezifische Daten ergänzt.

Ziel des Projekts ist es, Ärzten während der Operation die Orientierung in der Blase, die Bewertung von verdächtigem Gewebe und die präzise Entfernung von Tumoren zu erleichtern.

Dadurch könnte Patienten ein Folgeeingriff möglichst erspart bleiben.

Das vom Leibniz Institut für Photonische Technologien geleitete Projekt wird seit Februar 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre mit rund 2,4 Millionen Euro gefördert. Davon gehen rund 200.000 Euro nach Freiburg.

„Mit dem neuen Endoskopie-System könnten wir Untersuchungen, für die bislang mehrere Eingriffe nötig waren, in einem Schritt durchführen.

Dadurch lässt sich die Patientenbelastung hoffentlich enorm minimieren“, sagt Projekt-Ko-Leiter PD Dr. Arkadiusz Miernik, Leiter der Sektion für Urotechnologie der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Freiburg. 
  • Bislang liefert allein eine Spiegelungsoperation Überblick über potentiell auffällige Veränderungen der Harnblase. 
  • Entnommene Gewebeproben werden dann auf krebsspezifische Eigenschaften untersucht. 
  • Anschließend können eine Operation und gegebenenfalls eine Nach-Operation folgen, um den Tumor vollständig zu entfernen.
Dr. Konrad Wilhelm und Dr. Philippe-Fabian Müller, Assistenzärzte in der Klinik für Urologie sowie wissenschaftliche Mitarbeiter der Sektion für Urotechnologie des Universitätsklinikums Freiburg, betreuen das Projekt „Endoskopische Panoramabildgebung und faseroptische Spektroskopie in der Urologie zur Multi-Dimensionalen Diagnostik“, kurz „Uro-MDD“ aus medizinischer Sicht.

Sie stellen den Projektpartnern, wie beispielsweise Ingenieuren, Bilder aus Blasenspiegelungen und anderen bildgebenden Verfahren als Testdaten zu Verfügung und begleiten das Projekt aus Anwendersicht.

In einem späteren Stadium werden sie das System im Tiermodell überprüfen. In Zukunft sollen wesentliche Züge dieser Technik auch in weiteren Gebieten der Medizin, wie etwa Gynäkologie und Neurologie, Anwendung finden.

Uro-MDD wird im Rahmen der Allianz 3Dsensation des vom Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ gefördert.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com




 





Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.


PD Dr. Dr. med. univ. Arkadiusz Miernik, FEBU
Sektionsleiter Urotechnologie
Klinik für Urologie
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-25821
arkadiusz.miernik@uniklinik-freiburg.de

Johannes Faber
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-84610
johannes.faber@uniklinik-freiburg.de
Benjamin Waschow Universitätsklinikum Freiburg


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.uniklinik-freiburg.de/urologie/urotechnologie.html Sektion für Urotechnologie

http://www.leibniz-ipht.de Leibniz Institut für Photonische Technologien


http://www.bmbf.de/de/foerderprogramm-zwanzig20-partnerschaft-fuer-innovation-st... 

Förderprogramm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“

Anstieg bei Lungen- und Herz-Notfallpatienten

Medizin am Abend Berlin Fazit: MHH: Grippewelle führt zu drastischem Anstieg bei Lungen- und Herz-Notfallpatienten

Im Jahr 2017 haben sich in der MHH die Zahlen um ein Drittel erhöht / Situation bleibt angespannt / Innovative Patientenversorgung rettet Menschenleben 

Die Professoren Tobias Welte, Axel Haverich und Johann Bauersachs (von links) mit der tragbaren Variante einer ECMO. Die Professoren Tobias Welte, Axel Haverich und Johann Bauersachs (von links) mit der tragbaren Variante einer ECMO. Quelle „ MHH/Kaiser“.
 
Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die seit Jahresbeginn mit Grippesymptomen in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) eingeliefert worden sind, ist um mehr als ein Drittel gestiegen. Im gleichen Umfang haben in diesem Zeitraum die Herzinfarkt-Patienten zugenommen. 

„In unserer Zentralen Notaufnahme haben wir seit Jahresbeginn einen Anstieg von 38 Prozent bei Patienten mit Grippesymptomen verzeichnet“, sagt Professor Dr. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie, am Freitag bei einer Pressekonferenz aus Anlass der „5. Hannover Herz Lungen Messe“. Vergleichszeitraum ist der Jahresbeginn 2016. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Schlaganfall-Notfall-Ablauf  

Außerdem habe es einen dramatischen Anstieg von Verschlechterungen bei obstruktiven Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD gegeben sowie bei schweren Lungenentzündungen aufgrund von Influenzaerkrankungen.

Professor Welte nennt zwei Hauptgründe: 
  • Zum einen habe die Impfbereitschaft deutlich nachgelassen, zum anderen hat der verwendete Grippe-Impfstoff diese Grippe nur unzureichend abgedeckt.
Schon 75 Herzinfarkt-Patienten in der MHH in diesem Jahr

Als Folge der Grippewelle sind auch die Zahlen der Patienten mit Herzinfarkt in den ersten Wochen des Jahres 2017 stark gestiegen. „Die Zahl ist von 56 Herzinfarktpatienten im Mai und Juni 2016 auf 75 im Januar und Februar 2017 angewachsen“, sagt Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie, „die der schweren Fälle von akuter Herzschwäche sogar um 50 Prozent.“ Diese Tendenz kann auch Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie bestätigen: „In den vergangenen beiden Monaten mussten wir vermehrt Patienten mit einem Bypass versorgen.“ Beide Chefärzte betonen:  

„Die Grippe-Impfung verringert bei älteren oder Risiko-Patienten eindeutig die Zahl der Herzinfarkte, leider wird sie nicht in ausreichendem Maße wahrgenommen.“

Situation in Klinik bleibt angespannt – innovative Verfahren helfen Patienten

„Die Situation ist angespannt, auch weil wir vermehrt Patienten aus umliegenden Krankenhäusern zugewiesen bekommen“, sagt Professor Bauersachs. Mit ihren innovativen Behandlungsmethoden können die Herz- und Lungenspezialisten der MHH Menschenleben retten. Menschen, bei denen die Atmung versagt, wird in der MHH mit dem innovativen Verfahren einer künstlichen Beatmung, der extracorporalen Membranoxygenierung (ECMO), geholfen. In den ersten acht Wochen des Jahres musste das Verfahren bereits bei elf Patienten angewendet werden, im Mai und Juni vergangenen Jahres wurde es nur sechs Mal angewendet. Auch die Zahl der implantierten Herzunterstützungssysteme wie etwa einer Impella-Microaxialpumpe hat zugenommen.

Chefärzte loben hohes Engagement der Pflegekräfte und Ärzte

Neben der Grippewelle spielen in diesem Winter auch andere Virusinfektionen eine Rolle. Das bekommt auch die MHH zu spüren: „Auch unter unseren Ärztinnen und Ärzten sowie dem Pflegepersonal war der Krankenstand in den vergangenen Monaten deutlich höher“, sagt Professor Bauersachs. „Dass wir unseren Patienten trotzdem 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen, ist dem großen Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Dafür gebührt Ihnen ein großer Dank.“

Die Klinik-Direktoren betonen aber, dass die wegen der Grippewelle angespannte Lage durchaus zu Wartezeiten bei elektiven Patienten kommen kann. „Der Krankenhausbetrieb lässt sich nicht planen wie die Produktion in der Industrie“, erläutert Professor Welte. „Die jährlich wiederkehrende Virusepidemien, Influenza oder auch andere Erreger, führen zu einer Vervielfachung von Erkrankungen, die die Arztpraxen, aber auch die Krankenhäuser weit über das normale Maß hinaus belasten. Unserem Gesundheitssystem fehlen Strukturen, um auf die zeitlich begrenzte Erhöhung der Patientenzahlen reagieren zu können.“


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com









Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.


Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Postfach Hannover
30623 Hannover
Deutschland
Niedersachsen


Stefan Zorn
Telefon: 0511 / 532-6773
Fax: 0511 / 532-3852

Funktionsstörungen der Schilddrüse in der Schwangerschaft

Medizin am Abend Berlin Fazit: Schwangerschaft kann die Schilddrüse überfordern

Funktionsstörungen der Schilddrüse in der Schwangerschaft gefährden die Gesundheit von Mutter und Kind. 

Betroffen können alle Schwangeren sein. 
  • Risikopatientinnen sind Frauen mit vorbekannter Schilddrüsenerkrankung, Typ-1-Diabetes oder anderen Autoimmunerkrankungen, ältere Schwangere und Frauen mit Übergewicht. 
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) rät diesen Frauen, ihre Schilddrüsenfunktion testen zu lassen. Auf der Pressekonferenz anlässlich des 60. Deutschen Kongresses für Endokrinologie in Würzburg am 15. März 2017 erläuterten n die Experten zudem, wer behandelt werden soll und weshalb alle Schwangeren Jodtabletten einnehmen sollten. 
 
Eine normale Funktion der Schilddrüse ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Schwangerschaft. 
Bei einem Hormonmangel ist die Entwicklung des kindlichen Gehirns gefährdet; ferner kann es zu Früh- oder Fehlgeburten kommen. 
„Viele Frauen haben während der Schwangerschaft zum ersten Mal eine Funktionsstörung“, erklärt Professor Dr. Dr. med. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen am Universitätsklinikum Essen.

Ein Grund ist der um 50 Prozent erhöhte Hormonbedarf, den die gesunde Schilddrüse der Mutter abdeckt. Später produziert der Fötus das Hormon selber. Beide benötigen hierzu Jod, das Bestandteil des Hormons ist. Jodmangel in der Schwangerschaft ist gefährlich, weil dann nicht genügend Hormon gebildet werden kann. Die Frauen sollten während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit täglich eine Jodtablette einnehmen, rät die Expertin. Die Dosisempfehlung liegt bei 150 Mikrogramm.

Ein weiterer Grund für Funktionsstörungen der Schilddrüse sind Autoimmunerkrankungen, vor allem die Autoimmunthyreoiditis, bei der das Immunsystem Zellen des eigenen Körpers angreift und es zur Unterfunktion kommen kann. „Weltweite Untersuchungen zeigen, dass zwischen zwei und 17 Prozent aller Frauen mit Kinderwunsch Anzeichen für eine Autoimmunthyreoiditis und damit ein Risiko für eine Hypothyreose haben“, berichtet Führer.

Die Expertin rät diesen Frauen, die Funktion ihrer Schilddrüse testen zu lassen.

Dies gilt auch für Schwangere, die bereits in der Vergangenheit Probleme mit der Schilddrüse hatten oder bereits eine Fehl- oder Frühgeburt erlitten haben sowie für Frauen mit starkem Übergewicht.
  • Der Arzt bestimmt dabei die Konzentration des Steuerhormons TSH im Blut. 
TSH steigert die Hormonproduktion in der Schilddrüse.

Bei einem Hormonmangel ist der TSH-Wert erhöht. Die TSH-Werte sind bei Schwangeren anders als bei nichtschwangeren Frauen. Zur Orientierung wurde im Januar von der amerikanischen Schilddrüsengesellschaft (ATA) ein oberer TSH-Wert von 4 mU/l angegeben, dies ist höher als zuvor, so Professor Führer. „Die ATA-Empfehlungen wurden zusammen mit der Europäischen Schilddrüsengesellschaft erarbeitet und sollten auch in Deutschland umgesetzt werden“, ergänzt Kongresspräsident Professor Dr. med. Martin Fassnacht, Schwerpunktleiter Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Würzburg. 

„Liegt ein echter Hormonmangel vor, sollte dieser unbedingt behandelt werden“, rät Fassnacht. Die Schwangere sollte täglich Levothyroxin einnehmen, ein Präparat, das natürliches Schilddrüsenhormon enthält und sehr verträglich ist.

„Die Bedeutung der Schilddrüse für die Gesundheit von Mutter und Kind wird leider unterschätzt“, sagt DGE-Mediensprecher Professor Dr. med. Matthias M. Weber.

„Das Thema Schilddrüse fehlt weitgehend im Mutterpass“, bemängelt der Leiter der Endokrinologie der Universität Mainz:

„Ein risikobasiertes Screening findet in Deutschland leider nicht statt, und die Einnahme der Jod-Tabletten bleibt noch immer der Eigeninitiative der Schwangeren überlassen.“

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen – zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken – „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen wie Speichel- oder Schweißdrüsen ihre Sekrete nach „außen“ ab.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com





 








Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

DGE
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Telefax: 0711 8931-167
E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.dge2017.de, Programm des 60. Kongresses für Endokrinologie

http://www.endokrinologie.net


http://www.hormongesteuert.net


http:///www.facebook.com/dge.hormongesteuert



Männer mit gestörtem Zuckerstoffwechsel

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Männer mit gestörtem Zuckerstoffwechsel sollten kohlenhydratreiches Essen am Abend meiden

Wie eine Ernährungsstudie unter Führung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE), einem Partner des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung, zeigt, beeinflusst auch die sogenannte innere Uhr, wie Menschen mit einer Zuckerstoffwechselstörung auf kohlenhydratreiches Essen reagieren. 
  • So wirkte sich bei Männern mit Prädiabetes der abendliche Verzehr von reichlich stärke- und zuckerhaltigen Lebensmitteln negativ auf die Blutzuckerregulation aus. 
  • Im Vergleich dazu spielte bei gesunden Studienteilnehmern der Zeitpunkt der Kohlenhydrataufnahme keine wesentliche Rolle für die Blutzuckerregulation.  
Die Wissenschaftler um Katharina Keßler, Andreas F. H. Pfeiffer, Olga Pivovarova und Natalia Rudovich vom DIfE publizierten ihre Ergebnisse nun in der Fachzeitschrift Scientific Reports (Kessler et al. 2017; DOI: 10.1038/srep44170).

Seit Langem ist bekannt, dass die sogenannte innere Uhr eine Rolle für die Regulation von Stoffwechselprozessen spielt und auch der Zuckerstoffwechsel einer bestimmten Tagesrhythmik unterliegt.

Zudem weisen neuere Studien an Nagern darauf hin, dass die innere Uhr auch beeinflusst, wie der Stoffwechsel auf die Zufuhr von Kohlenhydraten oder Fetten reagiert und dass bestimmte Zeitfenster für den Verzehr einer kohlenhydratreichen oder fettreichen Kost aus gesundheitlicher Sicht besser geeignet sind als andere.

Ebenso kamen Beobachtungsstudien am Menschen zu dem Ergebnis, dass Personen, die morgens kohlenhydratreich, aber fettarm essen, ein vermindertes Risiko für Typ-2-Diabetes oder das metabolische Syndrom besitzen.

Letzteres ist durch Symptome wie übermäßige Fetteinlagerungen im Bauchraum, Bluthochdruck sowie einen gestörten Zucker- und Fettstoffwechsel charakterisiert. Das genaue Zusammenspiel zwischen der Ernährungsweise und der tagesrhythmischen Regulation des Zuckerstoffwechsels ist jedoch noch nicht hinreichend erforscht.

Um mehr über die physiologischen Mechanismen zu erfahren, die diesem Zusammenspiel zugrunde liegen, führten die Wissenschaftler am DIfE eine Ernährungsstudie an insgesamt 29 Männern durch. Sie waren im Schnitt etwa 46 Jahre alt und hatten einen durchschnittlichen Body-Mass-Index von 27, das heißt, sie waren normal- bis stark übergewichtig. Bei 11 Personen stellten die Wissenschaftler zu Beginn der Studie eine Zuckerstoffwechselstörung fest. Das bedeutet, die Teilnehmer hatten bereits erhöhte Nüchtern-Blutzuckerwerte oder ihre Blutzuckerwerte sanken nach einem Zuckerbelastungstest deutlich langsamer ab als normal. Bei den restlichen 18 Studienteilnehmern war die Blutzuckerregulation dagegen nicht gestört, ihre Glukosetoleranz war also normal.

Während der Studie mussten die Studienteilnehmer für jeweils vier Wochen zwei unterschiedliche Diäten A und B* einhalten. Beide Diäten lieferten dieselbe Menge an Kalorien, Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß, jedoch unterschieden sie sich darin, zu welcher Tageszeit die Teilnehmer vorwiegend Kohlenhydrate oder Fette verzehrten. So aßen Studienteilnehmer nach Diätplan A von morgens bis 13:30 Uhr kohlenhydratbetont und von 16:30 bis 22:00 Uhr fettbetont. Nach Diätplan B verzehrten sie vormittags fettreiche und nachmittags und abends kohlenhydratreiche Speisen. Begleitend zu den jeweiligen Ernährungsumstellungen untersuchten die Wissenschaftler verschiedene Stoffwechselwerte der Studienteilnehmer.

„Wie unsere Studie zeigt, ist es zumindest für Männer mit einer Zuckerstoffwechselstörung relevant, zu welcher Tageszeit sie eine kohlenhydratreiche Mahlzeit verzehren. 

Verglichen wir die nach den beiden Diäten gemessenen Blutzuckerwerte, so lagen ihre Blutzuckerspiegel nach Diät B um durchschnittlich 7,9 Prozent höher als nach Diät A, bei der die Teilnehmer abends fettbetont aßen.

Interessanterweise konnten wir diesen Effekt bei den gesunden Männern nicht beobachten, obwohl wir generell sowohl bei den gesunden als auch den vorbelasteten Personen eine Abnahme der Glukosetoleranz im Tagesverlauf feststellten. Diese fiel bei Letzteren allerdings deutlich stärker aus“, sagt Erstautorin Keßler. Des Weiteren beobachteten die Forscher bei den vorbelasteten Männern eine veränderte Sekretion der Darmhormone Glucagon-like peptide-1 (GLP-1)** und Peptid YY (PYY)***, die zur Regulation des Zuckerstoffwechsels bzw. des Körpergewichts beitragen und deren Ausschüttung einer bestimmten Tagesrhythmik unterliegt. 
  • So sanken bei vorbelasteten Personen parallel zur deutlich ausgeprägten, nachmittäglichen Abnahme der Glukosetoleranz die Blutspiegel der beiden Hormone wesentlich stärker ab als bei gesunden Studienteilnehmern.
„Die zirkadiane Rhythmik der Hormonausschüttung beeinflusst also, wie wir auf Kohlenhydrate reagieren“, sagt Endokrinologe Pfeiffer, der am DIfE die Abteilung Klinische Ernährung leitet.

  • Daher empfehlen Diabetologin Rudovich und Wissenschaftlerin Pivovarova insbesondere Menschen, die bereits unter einer Störung des Zuckerstoffwechsels leiden, sich nach ihrer inneren Uhr zu richten und am Abend kohlenhydratreiche Mahlzeiten zu meiden.

Hintergrundinformationen:

An der Untersuchung nahmen nur Männer teil, da die Untersuchung zirkadianer Rhythmen bei Frauen auf Grund des Menstruationszyklus erheblich erschwert ist.

* Bei beiden Diäten A und B lag der Gesamtanteil der Kohlenhydrate an der Energiezufuhr bei 50 Prozent, der der Fette bei 35 Prozent und der des Eiweiß bei 15 Prozent, was einer ausgewogenen Ernährung entspricht. In dem Zeitfenster, in dem verstärkt Kohlenhydrate verzehrt werden sollten, d. h. in der kohlenhydratreichen Diätphase, lag der Anteil der Kohlenhydrate an der Energiezufuhr bei 65 Prozent, der der Fette bei 20 Prozent und der des Eiweiß bei 15 Prozent. Dagegen lag in der fettbetonten Diätphase der Anteil der Kohlenhydrate an der Energiezufuhr bei 35 Prozent, der der Fette bei 50 Prozent und der des Eiweiß bei 15 Prozent. Jeweils 50 Prozent der täglich aufgenommenen Kalorien entfiel auf die kohlenhydrat- bzw. die fettreiche Phase.

** Glucagon-like peptide-1 (GLP-1): Im Darm setzen sogenannte L-Zellen GLP-1 frei, nachdem sie durch Kohlenhydrate (z. B. Zucker), Eiweiße oder Fette stimuliert wurden. Das Peptidhormon hat eine Halbwertszeit von weniger als zwei Minuten, stimuliert die Insulinfreisetzung und hemmt gleichzeitig die Ausschüttung des hormonellen Insulingegenspielers Glucagon. Beides führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel sinkt. Zudem weisen Untersuchungen darauf hin, dass es die Insulinempfindlichkeit der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse wiederherstellt und gleichzeitig ihrem Absterben entgegenwirkt. Darüber hinaus verzögert es die Aufnahme von Kohlenhydraten aus dem Darm und wirkt sättigend (Quelle: Wikipedia).

*** Peptid YY (PYY) wird nach dem Essen von bestimmten Zellen der Darmschleimhaut ins Blut abgegeben. PYY hemmt die Magenentleerung, die exokrine Pankreassekretion sowie die Magensekretion. Hierdurch wird die Entleerung von fetthaltiger Nahrung in den Dünndarm verzögert und so eine bessere Verdauung ermöglicht. PYY beeinflusst ebenfalls sehr stark das Appetit- und Sättigungsgefühl und führt hierüber zu einer reduzierten Nahrungsaufnahme (Quelle: Wikipedia).

Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsassoziierter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ursachen und Folgen des metabolischen Syndroms, einer Kombination aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie (Bluthochdruck), Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörung, die Rolle der Ernährung für ein gesundes Altern sowie die biologischen Grundlagen von Nahrungsauswahl und Ernährungsverhalten. Das DIfE ist zudem ein Partner des 2009 vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD; https://www.dzd-ev.de/).

Die Leibniz-Gemeinschaft (https://www.leibniz-gemeinschaft.de/start/) verbindet 91 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.600 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com




 











Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.


Prof. Dr. Andreas F. H. Pfeiffer
Abteilung Klinische Ernährung
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 (0)30 45051-4422
Tel.: +49 (0)33200 88-2771
E-Mail: afhp@dife.de
E-Mail: afhp@charite.de

PD Dr. Natalia Rudovich
Seit kurzem in der Schweiz tätig:
Division of Endocrinology and Diabetology
Department of Internal Medicine
Spital Bülach
Spitalstrasse 24
CH-8180 Bülach/Switzerland
Tel. +41 (0)44 863 25 30
E-Mail: natalia.rudovich@spitalbuelach.ch

Dr. Olga Pivovarova
Abteilung Klinische Ernährung
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
E-Mail: olga.pivovarova@dife.de

Katharina Keßler
Abteilung Klinische Ernährung
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
E-Mail: katharina.kessler@dife.de

Dr. Gisela Olias
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Tel.: +49 (0)33200 88-2278/-2335
E-Mail: olias@dife.de
oder presse@dife.de
www.dife.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteilgite
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28272464 Wissenschaftliche Kurzfassung der Studie in PubMed

http://www.dife.de/forschung/abteilungen/kurzprofil.php?abt=KLE Abteilung Klinische Ernährung am DIfE